In meiner Tagesarbeit mit Existenzgründern und auch Selbstständigen ist  das Thema stets präsent. Für Menschen im Angestelltenverhältnis sind Ziele ebenfalls wichtig.

Zu dem heute gewählten Thema passen sehr gut Selbst- und Zeitmanagement. Um den Rahmen des heutigen Themas nicht zu sprengen,  gehe ich am Ende des Artikels in der Probleme- und Lösungsübersicht hinsichtlich der auftretenden Schwierigkeiten und Herausforderungen in der Zielerreichung ansatzweise mit darauf ein.

Einleitung

Die meisten Menschen sind mit Wünschen und Vorstellungen unterwegs. Diese formen sich wie aus dem Nichts, bestehen  und treiben einen eine Zeit lang  und lösen sich irgendwann wieder auf. Fragt man diese Menschen nach ihren Zielen, werden die unterschiedlichsten Antworten kommen. Angefangen von Zwängen, einer gewissen Einschränkung bis verlorener Spontanität wird wahrscheinlich so ziemlich alles dabei vertreten sein.

Es muss nicht gleich eine Blockade dahinter liegen. Und dennoch wird beim hin sehen eine eher abwartende und passive Haltung zu entdecken sein. Hauptlieferant Leben versorgt uns Menschen mit manchmal unüberschaubaren Ereignissen und Veränderungen die uns bisweilen hilflos und ohnmächtig machen können. Schnell gelangt man zur Überzeugung das man nichts tun kann,  um die Lage zu verbessern, oder positiv zu beeinflussen, oder gar Gewohnheiten zu verlassen, oder aus der Komfortzone heraus zu kommen. Nutzen Menschen mit dieser Einstellung ihre in sich angelegte Schöpferkraft wirklich richtig aus? Wieviel werden Menschen aus ihren Saaten ernten dürfen? Das Unbewusste kennt keine Negation. Oder doch? Wir  Menschen sind in der Lage, unsere Gedankenbilder umzugestalten. Mit Sprache und Gefühl. Positiv und negativ.

Was genau ist ein Ziel?

Bei Wikipedia finden sich dazu folgende Antworten:

Ein Ziel ist ein Endpunkt eines Strebens. Es sind definierte Handlungen,  verbunden mit einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt  und mit den dazu gehörigen menschlichen Handlungen.

In vielen Zitate Sammlungen begegnet mir recht oft der Satz: 1 Ziel ist ein Traum mit einem Termin.

Warum & wofür haben Menschen Ziele?

Mit gesetzten oder vorgegebenen Zielen und deren Gestaltung und auch dem Erreichen dieser Ziele wird eine persönliche Entwicklung für die betroffenen Menschen in Gang gesetzt. Das Resultat von Zielen sind hier keine Zufallsprodukte. Es sind gewünschte Ergebnisse die auf einer zielorientierten Fokushaltung basieren. Diese Menschen sind sich ihrer selbst bewusst, wissen was sie wollen und schauen sich die Wege und deren Möglichkeiten dazu an, um es zu bekommen. Ziele begegnen uns in allen Lebensbereichen. Ziele können uns vorgegeben werden oder wir selbst sind es, die sich Ziele setzen.

Ziele zu haben, hilft  ein glücklicheres, erfülltes und bedeutenderes Leben zu führen.

Wie Ziele bilden?  Ziele richtig formuliert ist halb erreicht!

Um ein Ziel zu erreichen, ist es sinnvoll, hier einmal vom erwünschten Endzustand aus beginnen zu denken, zu fühlen und zu planen. Das Pferd wird hier sozusagen von hinten aufgezäumt. Der abschließende Zielzustand wird sichtbarer, wenn es bildlich dargestellt und auf schriftlichen Weg mit Zeitangaben fest gehalten wird. Dafür eignet sich die Anfertigung von Skizze, Zeichnung, oder dem Mindmap. Das Ziel wird somit auf eine höhere Ebene der Wirklichkeit angehoben. In regelmäßigen Abständen auf die gebildeten und schriftlich festgehaltenen Ziele zu schauen und sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn das Ziel erreicht ist, hilft bei der Zielerreichung. Das Unbewusste reagiert auf Bilder und Gefühle. Werden Ziele wiederholt visualisiert und imaginiert, reagiert das Unterbewusstsein darauf. Es erkennt  diese als Realität an und beginnt auf seine Weise mit der Zielumsetzung. Das darf man sich hinsichtlich der Zuverlässigkeit so vorstellen: ein Autopilot kann ein Flugzeug zum gewünschten Flughafen navigieren. Der Gebrauch eines Tempomates im Auto stellt die eingestellte Geschwindigkeit sicher.

Für die Motivation kann es hilfreich sein, sich Große Ziele in kleine Etappenziele aufzuteilen. Eine Unterteilung in kurz-, mittel- und langfristig wird hier noch mehr Transparenz bringen können. Wird diese Unterteilung mit Zeitfenstern versehen, ist es einem selbst überlassen, welche Zeitvorgaben sich hier wieder finden sollen. Gebräuchlich und auch abhängig vom Ziel selbst, werden 1 bis 3 Monate oft für die eher kurzfristigen Ziele gewählt. Für mittelfristige Ziele 5 bis 12 Monate und alles was über 12 Monate hinausgeht, fällt somit unter die langfristigen Ziele. Nicht zu unterschätzen ist die Frage nach den Ressourcen, also wer und was kann mir helfen, was muss unter Umständen Neues gelernt werden? Was wird an neuen Fähigkeiten erforderlich, was ist ( los- ) zu  lassen, oder was ist anders zu machen als wie bisher, um ans Ziel zu kommen? Sind in diesen Fragen Klarheit dann geht es daran, zeitliche Prioritäten zu setzen. Hilfreich ist die Fragestellung: Welche Aufgabe hat die größte Auswirkung auf die Zielerreichung und muss zuerst getan werden?  das schriftliche und bildliche festhalten dieser Gedankenschritte ist hilfreich. Wenn der Plan steht, wird die Disziplin zur Zielerreichung wichtig. Im Sinne des Pareto Prinzip  liegt es zu 80 % an einem selbst, ob ein Ziel erreicht wird und nur zu 20 % an äußeren Faktoren.

Ziele werden interessant und entfalten eine Sog – Wirkung, wenn es stimmig ist, d. h. mit den eigenen Vorstellungen über Beruf, Privatleben, Körper und Gesundheit, materielle Werte sowie der Zukunft übereinstimmt. Je stimmiger ein Ziel, umso wahrscheinlicher wird es auch erreicht. Dies trifft auf realistische und ambitionierte Ziele gleichermaßen zu. Ambitionierte Ziele sind die, die eine besonders große Herausforderung darstellen. Sie entfalten für das Selbstwertgefühl eine große Wirkung: Was einen fordert, das fördert einen. Jeder kennt das erhebende Gefühl, wenn eine schwierige Aufgabenstellung  erfolgreich gelöst wurde und die auftretenden Hindernisse auf dem Weg dahin überwunden werden konnten. Die eigene Motivation spielt eine große Rolle dabei. Entspringt die Motivation den eigenen Bedürfnissen und Wertvorstellungen, dann setzt das die benötigte Energie für das Erreichen der Ziele frei. Anders ist es, wenn Ziele von außen herangetragen werden und die Ziele möglicherweise nicht mit den eigenen Wertvorstellungen übereinstimmen, d. h. keinen Sinn machen sondern nur noch zweckmäßig sind. Hierbei kann die Motivation verloren gehen.

Das ernsthafte Bemühen um den richtigen Weg bringt einen an einen anderen  Umgang mit Zielen und erzeugt eine „Zielkultur“. Menschen mit zielorientierter Haltung werden diese beibehalten können.  Wenn sich etwas ändern tut, dann sind es die Zielinhalte und ihre Tiefe.

Unterwegs auftretende Schwierigkeiten und Herausforderungen:

      Problemstellung

 

     Lösung

 

1.)  Perfektionismus

Flexibilität entwickeln, Leistungsdenken raus nehmen, sich Zeit geben können. Zeitinseln/Pausen für sich selbst im geregelten Tagesablauf einbauen. Auftanken für die Konzentration. Auf die innere Stimme hören.

 

2.)  Mangel an Selbstvertrauen

Den Glauben an sich selbst + Fähigkeiten stärken. Was wurde schon erreicht? Die Stärken mehr in den Fokus holen. Den inneren Kritiker ansehen. Dahinter liegen anerzogene Wertesysteme die man selbst als streng empfindet.

 

3.)  Erfolg wo bist Du?

Die richtige Einstellung/Motivation finden. Gedanken und Gefühle ansehen. Inspirationen zulassen können. Sich die richtigen Fragen stellen. Den eigenen inneren Kompasse entwickeln.

 

4.)  Probleme sehen

Lösungsansätze für mögliche Fehlschläge kreieren, Bildcollagen zum plastischen abbilden der Gedankenbilder. Den auftretenden Hindernissen begegnen und mit Reflektion sehen was das auftretende Problem für Herangehensweisen braucht damit es gelöst werden kann. Zeitfresser aufspüren. Konkret/fokussiert unterwegs sein

 

5.)  An seine Grenzen stoßen

Beschränkende Vorstellungen und den Zweifel aufspüren. Biorhythmus erkennen und nutzen: wann sind die leistungsfähigen Hochphasen? Was kann getan werden, um durchzuhalten? Mitgefühl und Verständnis

 

6.)  Frustrationstoleranz

Akzeptanz der Situation und der damit verbundenen Gefühle i.S. der Resilienz. Zu hohe Erwartungen minimieren. Das Bild von sich selbst ansehen. Durchhaltevermögen + realistischer Optimismus stärken. Ist meine Sprache zu negativ? Blickwinkel verändern. Die Gelegenheit zur Änderung, Korrektur und Entwicklung erkennen.

 

7.)  Aufschieberitis

Dahinter liegt die Alles-oder nichts Haltung und die Angst, nicht mehr akzeptiert zu werden.

Zeit- und Motivationsprobleme fallen zusammen an. Den Anfang finden. Los legen. Blick auf das Positive lenken, Druck raus nehmen. Belohnungssystem/Lobkultur entwickeln, Aufgaben in Teilschritte zerlegen. Prioritäten setzen. Regel: 1 Aufgabe zu Ende erledigen. Erst dann die nächste Aufgabe beginnen. Unterbrechungen vermeiden .Weg kommen von dem 5 Sachen gleichzeitig machen wollen – Syndrom. Unterstützung suchen. Organisationshilfsmittel oder Zieltagebuch benutzen, aufräumen. Erledigte Aufgaben abstreichen

 

8.)  Selbsterfüllende Prophezeiung

Positive Stärkung des Glaubens an die Wirkung. Du bekommst, was Du erwartest. Was wir fürchten, ziehen wir an. Unsere Erwartungen beeinflussen unser Verhalten. Kann man erlauben? Optimismus, Motivation, Einstellung, was wurde bereits erreicht?

 

9.)  Persönliche Veränderung als   Hindernis empfinden

Das negative Bild in ein positiveres Bild umgestalten. Auf die Gedanken achten. Dankbarkeit zulassen. Sich mit anderen austauschen. wertschätzende Kommunikation.

 

Zusammenfassung:

 

  • Definieren: was genau ist das Ziel? Wozu & Warum das Ziel erreichen? Zielführende Fragetechniken einsetzen. Hinterfragen.

 

  • Strategie erarbeiten: was ist zur Zielerreichung notwendig? Etappenziele und Zeitliche Prioritäten festlegen

 

  • Zielplanung: Welche Teilschritte führen zum Ziel? Umsetzung wie & wann ?

 

  • Ausführung/Umsetzung: erste Handlungsschritte, nach Bedarf Plan- und Strategie Korrekturen vornehmen. Abgleich von Soll und Ist. Ideen, Reflektion. Lobkultur anwenden.

 

  • Zielfortschritt: was wurde bereits erreicht? Stimmt die Strategie noch? Gedanken und Gefühle dazu

 

  • Ist das Ziel erreicht? Lobkultur anwenden

 

Weit verbreitet ist der Einsatz der SMART Formel. Dahinter verbergen sich die Begrifflichkeiten spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch und terminierbar.

 

 

Meinen heutigen Artikel möchte ich abschließen mit einem Zitat von Ernst Ferstl:

 

Wer kein Ziel vor Augen hat, kann auch keinen Weg hinter sich bringen